Kategorie(n):

Interessenten - Kaufen, Investieren & MietenWissenswertes kompakt

Zinsanstiege im Euroraum: die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, und Sie!

Zinsanstieg in der Immobilienbranche

Das laufende Jahr brachte für Menschen in Deutschland gravierende Veränderungen mit sich. Eine grassierende Inflation, ob bei Lebensmitteln oder an der Tankstelle, belastet die Haushaltskassen ebenso wie die in vielen Fällen noch bevorstehende Heizkostenerhöhung es wird. Es herrscht Unsicherheit und teils Angst. Wir befinden uns in einer anbahnenden Inflation.

Die Europäische Zentralbank kann per Aufgabengebiet nichts an den Energiepreisen ändern, versucht aber mit allen Mitteln, die Inflation zu bändigen – die Folge: Zinsanstiege.

Basics First – Was bedeuten Zinsschwankungen aus volkswirtschaftlicher Sicht?

Im Falle einer Zinssenkung, kommt es zu einer steigenden Konsumneigung, die zu einem Nachfrageüberhang führen. Die Preise für Verkaufsobjekte steigen. Im Falle eines hohen oder steigenden Zinsniveaus passiert genau das Gegenteil. Es wird mehr Geld zurückgehalten, weniger konsumiert und deutlich weniger investiert, was zu einem Angebotsüberhang führt. Die Preise für Verkaufsobjekte fallen.

Was dies für den Immobilienmarkt bedeutet?

Bei einem Anstieg des Zinsniveaus wird die Bereitschaft zum Kauf für Interessenten geringer und dies führt zu einem geringeren Verkaufspotential für Eigentümer sowie höheren Kosten in der Finanzierung von Modernisierungs- und Reparaturarbeiten am Eigenheim.

Worauf Sie besonders Acht geben müssen?

#1 – Die Entwicklung des Zinsniveaus

2022 markierte die Anhebung von 0 % auf 0,5 % den ersten Leitzinsanstieg seit einer Dekade. Gleichermaßen lässt der Ausblick, gepaart mit der weiterhin sehr hohen Inflation, weitere künftige Zinsanstiege vermuten. Das selbst auferlegte Ziel der EZB ist eine Inflationsrate von rund 2 % im Euroraum. Experten gehen aktuell von einem realistischen Leitzins zwischen 1,5 und 3,5 % für 2022/23 aus – je nachdem, wie früh sich die Inflation eindämmen lässt.

#2 – Die Auswirkungen auf Ihre Finanzierung

Der Leitzins selbst ist primär für Banken wichtig, im zweiten Schritt dann aber auch für Kreditnehmer. Je höher der Leitzins, desto größer auch der veranschlagte Zins – und damit steigen wiederum die Gesamtkosten für den Immobilienkauf oder die Refinanzierung einer Bestandsimmobilie.

Das lässt sich bereits an der jüngsten Entwicklung ablesen: Von ehemals rund 0,8 % stieg der Baufinanzierungszins zuletzt auf rund 2,1 bis 3,5 %, in Abhängigkeit von der jeweiligen Bank, Immobilie, Zinsbindung und der Bonität der Kreditnehmer. Eine Immobilie fremdfinanzieren, was in den meisten Fällen eine Notwendigkeit darstellt, ist also teurer geworden.

Gegenüber dem gemittelten Zinsniveau 2021 (rund 1,1 %) entspricht das also je nach Konditionen einer Verdoppelung oder Verdreifachung der Kreditfinanzierungskosten. Wer 500.000 € fremdfinanzierte, zahlte bis dato vereinfacht gerechnet rund 5.000 € p.a. für den Zins (zusätzlich zu den Tilgungsraten), während es nun rund 15.000 € p.a. sind. Eine fortlaufende Anpassung erfolgt über die ausstehende Restschuld jährlich.

Kompakt erklärt:

Eine Vielzahl an Zahlen, über die es gilt, Übersicht zu behalten. Wir beraten Sie gerne, möchten es aber einmal mehr für Sie zusammenfassen:

Für Interessenten ergeben sich folgende Umstände:

  • Kreditkosten steigen an, die monatlich zu leistenden Raten werden hierdurch deutlich höher, sofern zu identischer Höhe getilgt wird.
  • Banken fordern unter Umständen mehr Sicherheiten (allen voran Eigenkapital) ein.
  • Je nach Bonität wird es schwieriger, nicht jedoch unmöglich, einen Kredit zu erhalten.
  • Die Zinsbindung könnte noch wichtiger werden, wenn man von einem weiter steigenden Zinsniveau ausgeht.

Für den Immobilienmarkt ergeben sich folgende Umstände:

  • Hohe Zinsen führen zu einer reduzierten Nachfrage, wodurch das Preisniveau sinken könnte.
  • Es kommt zu einer Mehrung der Kreditausfälle, dadurch typischerweise ein Anstieg von Zwangsversteigerungen.
  • Es kommt zu gegebenenfalls längere Laufzeiten von zu verkaufenden Immobilien.

Gute Neuigkeiten:

Im historischen Vergleich ist das Zinsniveau weiterhin niedrig – im Jahr 2010 bezifferte es sich beispielsweise noch auf 4 %. Interessenten haben also vorwiegend mit ausreichend Eigenkapital weiterhin gute Chancen, primär mit einem guten Partner an der Seite!

Beitrag teilen:
philipp-kraus-immobilienmakler
Philipp Kraus
Inhaber und Geschäftsführer, Faust & Kraus Immobilien GmbH
Phil your Life with Happiness - ein Motto, eine Vision, eine Mission: Den Immobilienmarkt mit frischen, neuen Ideen zu einer ganz besonderen Erlebniswelt machen. Der passionierte Immobilienmakler ist DER Experte bezüglich Verkauf, Vermietung und Einsparpotenziale. Er ist Makler mit Wissen, Verstand und noch mehr mit Herz.
Weitere Beiträge:
Es wurden keine Ergebnisse gefunden, die deinen Suchkriterien entsprechen.